Liebe Dendrologinnen und Dendrologen,
ich hoffe, dass Sie alle gut in dieses Jahr gelangt sind. Die DDG startet gleich zu Jahresanfang mit zwei Initiativen, die für Sie interessant sein können.
Die Arbeitsgemeinschaft Gehölzkenntnis hat sich etabliert, und es wurde schon diskutiert, wie man das Thema „Gehölzkenntnisse“ nicht nur für unsere Mitglieder anbieten kann, sondern wie man in einem weiteren Schritt auch außerhalb der DDG tätig werden könnte. Zum Auftakt haben Bernd Schulz und Swantje Duthweiler einen kurzen Text verfasst.
Die Ausrufungen der Nationalerbe-Bäume sind trotz Corona nicht zum Erliegen gekommen. Da auch die überregionale Presse ausführlich über dieses Projekt berichtete, ist das Interesse groß. Nun werden die Informationen rund um die Nationalerbe-Bäume auch über die „Sozialen Medien“ verbreitet. Für die Betreuung hat sich unsere Ratsfrau Stefanie Weigelmeier gefunden; sie stellt in einem kurzen Text dar, wie diejenigen in der DDG, die mit facebook oder Instagram umgehen, zur Verbreitung beitragen können.
Da die Nationalerbe-Bäume nicht losgelöst von der DDG zu sehen sind, soll auch eine Koppelung mit den bereits bestehenden „Social Media“ Auftritten der DDG geschehen.
Vorstellbar ist auch, das Thema „Gehölzkenntnis“ über diese Kanäle bekannt zu machen und so auch jüngere Gehölzinteressierte anzusprechen. Beide Initiativen wären so verknüpft. Wie gesagt, es wird gerade darüber diskutiert, was machbar ist – ich freue mich, dass beide Initiativen gestartet sind und schon „loslegen“!
Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute,
Ihr
Eike Jablonski, Präsident der DDG
AG Gehölzkenntnis
Am 28.11.2020 fand die erste digitale „erweiterte“ Vorstandssitzung statt. Sie war ein voller Erfolg. Neben der Ersparnis an Zeit, Kosten und CO2 hat sie gezeigt, dass die DDG auch in den Zeiten von Corona und des durch die Epidemiebekämpfung bedingten Stillstands nicht nur handlungsfähig ist, sondern auch neue Initiativen starten kann. Eine von ihnen ist die auf Initiative des Präsidenten veranlasste Gründung der Arbeitsgemeinschaft (AG) Gehölzkenntnis.
Formkenntnis war schon immer eine vernachlässigte Disziplin, auch wenn viele den Eindruck haben, dass es ein neuzeitliches Phänomen ist. So beklagte bereits 1854 Emil Adolf Rossmässler in seiner „Flora im Winterkleide“ (1854): „Beginnen wir mit den Nadelhölzern! Ich würde sie mit Stillschweigen als alte Bekannte übergehen, wenn ich annehmen dürfte, daß alle diese alten Bekannten auch wirklich kennen. Leider darf ich das nicht, denn viele unserer Lehrer konnten sie uns nicht kennen und unterscheiden lehren, weil - sie dieselben selbst nicht unterscheiden konnten.“
Aufgrund des Wissenszuwachses in der Biologie seit dieser Zeit vermitteln die Schulen heute viel Wissen über Genetik, Fotosynthese und andere Themen, wodurch die Zeit für die antiquiert scheinenden Themen wie die Arten- und Formkenntnis, knapper wird. Wenn die durchschnittlichen Stadtbewohner nicht zwischen Kiefer und Fichte unterscheiden, ist die Unterscheidung von Fichte und Tanne schon fast Spezialwissen.
In § 3 ihrer Satzung hat sich die DDG der Aufgabe verschrieben, „durch Erfahrungsaustausch der Mitglieder die Kenntnisse der Standortsansprüche sowie des Nutzens und Zierwertes von Baum und Strauch zu erweitern und dadurch ihre Verwendung in Garten, Landschaft, Park und Wald zu fördern.“ Auch wenn die Förderung der Formkenntnis nicht ausdrücklich genannt wird, ist sie doch Grundlage für die weitere Beschäftigung mit den Gehölzen.
Die neu gegründete AG möchte, wie ihr Name bereits sagt, Kenntnisse über Gehölze, vor allem die Art- bzw. Formkenntnis, weiter verbreiten. Spontan meldeten sich mehrere Mitglieder des Rats und des Vorstands und es begann eine rege Diskussion, was wir tun können und wie wir das Vorhaben mit Leben füllen. Bernd Schulz und Swantje Duthweiler haben die „Leitung“ dieser Gruppe übernommen.
Bereits vor der Gründung der AG gab es mehrere Anläufe, Gehölztaxa in Listen unterschiedlichen Umfangs und damit verschiedener Schwierigkeitsgrade für ein potentielles DDG-Zertifikat zusammen zu stellen. Claudia Huber, unterstützt von Bernd Schulz, legte das Hauptaugenmerk auf die einheimischen und häufigsten kultivierten Arten (Ziel: 100, 200, 350 Arten, nur wenige untergeordnete Taxa).
Dagegen haben Swantje Duthweiler und Jan van Merrienboer Listen für die Vereinheitlichung der Taxa basierend auf den Gepflogenheiten der Lehrgebiete Pflanzenverwendung vorgelegt (200, 500, nicht ausschließlich Gehölze, hoher Sortenanteil). Dieses Konzept stieß bei den Verbänden bdla (Bund deutscher Landschaftsarchitekten, Ausbildungsausschuss) und dem BGL (Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau) auf Zustimmung und diese würden auf dieser Grundlage ein DDG-Zertifikat gerne unterstützen. Hans-Jürgen Geyer verweist auf eigene Listen in der Pflanzenverwendung (300-400 Gehölze, ca. 150 prüfungsrelevant). Die unterschiedlichen Listen weichen zurzeit auf weiten Strecken voneinander ab. Hans-Jürgen Geyer und Bernd Schulz verwiesen unabhängig voneinander darauf, dass wir uns zuerst einmal über die Zielgruppen unterhalten sollten. Die Diskussion läuft und jede(r) ist willkommen sich zu beleiligen.
Neben den Überlegungen, welche Arten Allgemeinbildung sein sollten und welche dann schon Spezialwissen darstellen, wurde vorgeschlagen die Unbilden der Zeit auch als Chance zu sehen und die Möglichkeit digitaler Konferenzsysteme zu nutzen, um mit den Mitgliedern nicht nur in Verbindung zu bleiben, sondern auch Vorträge zur Arten- und Formkenntnis anzubieten. Geplant ist ein erster Vortrag am 18. Februar um 18:00 Uhr zur Gehölzbestimmung im Winter von Bernd Schulz. Die genauen Daten zum Login für diese und weitere Veranstaltungen werden wir im Rundbrief, auf der Webseite der DDG und im Forum bekannt geben.
Bernd Schulz und Swantje Duthweiler
Zugangscode für den Vortrag von Bernd Schulz am 18.02.2021 um 18:00 Uhr:
https://selfservice.zih.tu-dresden.de/link.php?m=77434&p=1334881f
Maximale Teilnehmerzahl: 100
Nationalerbe-Bäume in den sozialen Medien
Die Nationalerbe-Bäume werden nun auch in den sozialen Medien dargestellt: mit einem Profil auf facebook und instagram.
www.facebook.com/nationalerbebaeume
www.instagram.com/nationalerbe.baeume/
Helfen Sie mit, die Nationalerbe-Bäume dort bekannt zu machen! Wir freuen uns auf Ihre "Likes" oder Herzchen, teilen Sie unsere Beiträge, folgen Sie uns auf facebook und abonnieren Sie den instagram-Kanal - vielen Dank!
Stefanie Weigelmeier
Baum des Jahres 2022
Liebe Dendrologinnen und Dendrologen,
wir hatten vor, Ihnen die 3 Kandidaten für den Baum des Jahres 2022 vorzustellen. Wir hätten nämlich gerne von Ihnen gewusst, für welchen der 3 Kandidaten Sie sich entscheiden würden.
Auf der am Donnerstag, den 28.01.2021, durchgeführten Sitzung des Kuratoriums Baum des Jahres, in dem die DDG durch ihren Präsidenten vertreten ist, sollten diese Kandidaten gewählt werden. Die Corona-Beschränkungen haben keine Sitzung mit persönlicher Anwesenheit erlaubt, so dass zu einer Videokonferenz geladen war. Von den 22 Teilnehmern wurden 13 Bäume vorgeschlagen, die vorgesehene Abstimmung konnte aber wegen technischer Probleme nicht durchgeführt werden.
In diesem Jahr werden wir deshalb keine Abstimmung durch die Mitglieder durchführen können, der Vorstand wird die Wahl des DDG-Vorschlags treffen, Wir bitten um Ihr Verständnis. Bei der nächsten Wahl werden hoffentlich wieder „normale“ Verhältnisse herrschen.
Eike Jablonski und Mirko Liesebach
Neues von den Champion Trees
Die Regionalgruppe Franken hat als Abordnung der DDG die Stadt Burgbernheim westlich von Nürnberg nahe der A 7 besucht und dort in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Stadtgärtner einige ganz besondere Bäume aufgesucht und für die Meldung für unsere Champion-Tree-Liste vermessen und dokumentiert. Unter anderem findet man dort die sehr seltene Apfelbaum-Sorte Edelborsdorfer mit 1,27 m Stammumfang - immerhin der Bayern-Landeschampion. Darüber hinaus lassen sich dort noch andere Bäume bewundern, wie man im anhängenden Artikel in der Windsheimer Zeitung vom 25.01.2021 lesen kann.
Wir danken Frau Christine Berger, Redakteurin Windsheimer Zeitung, für die Freigabe der Veröffentlichung.
Manfred Wessel
Link-Tipp
von Stefanie Weigelmeier, die dazu schreibt: „Das macht doch Mut für den Baumerhalt“-
https://www.infranken.de/lk/erlangenhoechstadt/stadt-herzogenaurach-bestraft-baumfrevler-art-5155901
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