Band 100 der „Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft“ (MDDG) erschienen!

Im Vorwort wird allen, die direkt und indirekt an ihm mitgewirkt haben, den Autoren und dem Redaktionsbeirat, den Sponsoren und dem Ulmer Verlag, letztlich allen Mitgliedern der Gesellschaft, herzlich gedankt. Es gilt aber auch all den Vorgängern, die für die Herausgabe und redaktionelle Arbeit verantwortlich waren, die als Autoren Beiträge zur inhaltlichen Gestaltung beisteuerten oder in anderer Weise das Erscheinen der „Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft“ (MDDG) förderten, Dank zu sagen. Bedenken wir, dass es ihnen gelang, seit der Gründung der DDG 1892 mehr oder weniger kontinuierlich die MDDG nicht nur am Leben zu halten, sondern in hoher Qualität und anspruchsvoller Aufmachung herauszubringen.

Die MDDG wenden sich seit dem Erscheinen der ersten Bände ab 1892 bis zu dem hier vorliegenden Jahrbuch an ein breit gefächertes Publikum, das sich aus unterschiedlichstem Blickwinkel wissenschaftlich oder praktisch mit Bäumen und Sträuchern beschäftigt, sich für Gehölze interessiert oder einfach an diesen erfreut. Die Publikationen in den MDDG, die bereits nach Aussage des langjährigen Präsidenten der DDG, F. Graf von Schwerin, vor etwa einem Jahrhundert von verschiedensten Seiten als „Fundgrube dendrologischen Wissens“ bezeichnet wurden, fördern bis heute wesentliche Anliegen der DDG, so zu Kenntnis und Schutz, Pflanzung und Pflege, Erforschung und Nutzung von Bäumen und Sträuchern beizutragen.

Im diesjährigen Jahrbuch als einem Jubiläumsband bot sich an, nicht nur – wie es sich sonst bewährt hat – Abhandlungen und Kurzbeiträge  aus dem Gesamtgebiet der Dendrologie, Berichte zu Jahrestagungen und Studienreisen der DDG sowie Buchbesprechungen zu publizieren, sondern einen Überblick über die Entwicklung der MDDG von den Anfängen bis zur Gegenwart zu geben. Mehrere Beiträge stehen unter der Überschrift „„Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft“ 1-100 (1892-2015) - Zur Geschichte und Bedeutung des „Jahrbuches“ und anderer Publikationen der DDG.

Dabei werden nicht nur die MDDG behandelt, denn die DDG gab auch Kurzmitteilungen (später Ginkgoblätter genannt) und andere Drucksachen heraus. In umfassenden Beiträgen werden die Erscheinung der Jahrbücher seit Gründung der DDG chronologisch dargestellt und ihre Bedeutung als Forum für die monographische Behandlung von Gehölzfamilien oder -gattungen sowie die Neubeschreibung und -benennung von Gehölzen sichtbar gemacht. In den letzten Jahren hat sich die DDG aber auch den neuen Medien zugewandt, so dass die Entstehung einer Webseite bis zum heutigen Internetauftritt der DDG ebenfalls vorgestellt wird. Da die Dendrologen im Osten Deutschland nach Gründung zweier deutscher Staaten mehrere Jahrzehnte in der DDG, die ihre Arbeit in der Bundesrepublik Deutschland wieder entfaltete, nicht mitwirken konnten, aber in der Deutschen Demokratischen Republik dann auch eine dendrologische Schriftenreihe (Beiträge zur Gehölzkunde) erschien, wird diese ebenfalls thematisiert.

An die den Publikationen der DDG gewidmeten Beiträge schließen sich wissenschaftliche Abhandlungen an, deren Spektrum von ausgewählten Familien (Wuchsformen der Familie Aristolochiaceae; Zapfen der Familie Cupressaceae s.l.) und Gattungen (Wisteria) bis hin zu einer lange Zeit als „Wasseresche“ verkannten Unterart einer Esche (Fraxinus angustifolia subsp. danubialis) und genetisch abweichenden Vorkommen der Rot-Buche (triploide Fagus sylvatica) reicht. Eine weitere Abhandlung ist der durch DDG-Mitglieder aktiv unterstützten Rekonstruktion eines Pfarrgartens (Emsbüren) gewidmet. Die Arbeit über Übergänge zwischen Wuchsformen in der Familie Aristolochiaceae gibt die wichtigsten Ergebnisse einer Dissertation an der TU Dresden wieder, für die Frau S. Wagner 2014 den Camillo-Schneider-Preis der DDG erhielt.

Die den Abhandlungen folgenden Kurzbeiträge sind einer Vielzahl unterschiedlichster Gehölzsippen gewidmet, von bemerkenswerten Linden (z. B. die 2014 als Rekordbaum/ Champion Tree 2014 gekürte Heeder Linde), Gehölzarten an natürlichen Standorten in Deutschland (Speierling in Thüringen) oder anderen Gebieten der Erde (Walnuss in Kirgistan, Lechoso auf den Galápagos-Inseln) sowie in Kultur befindlichen Baumarten und -hybriden oder neu aufgefundenen Gehölzsorten.

Der Band 100 der MDDG hat im Vergleich zu sonstigen Jahrbüchern einen Umfang, der über die übliche Seitenzahl deutlich hinausgeht. Im Vorwort wird den Sponsoren, die dem Aufruf zur Unterstützung der Jubiläen der DDG Taten folgen ließen, und dem Eugen Ulmer Verlag, der die über den normalen Seitenumfang hinausgehenden Herstellungskosten übernahm, herzlich gedankt.

Peter A. Schmidt, Präsident der DDG

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