DDG-Studienreisen in den Fernen Osten Russlands

Ferner Osten Russlands

Studienreise der DDG in den Fernen Osten Russlands vom 20.9.-2.10.2017: 

Botanischer Reichtum zwischen Japanischem Meer und Ussuri

Als Ferner Osten wird in Russland das sich östlich von Ostsibirien und NO-China (Mandschurei) bis zum Pazifik erstreckende Gebiet bezeichnet. Der südliche Teil zwischen dem Japanischen Meer und dem Fluss Ussuri mit den Städten Wladiwostok und Ussurijsk ist Ziel der Reise. Wir bewegen uns in einem Übergangsgebiet von der borealen sibirischen Nadelwald- zur nemoralen ostasiatischen Laubwaldzone. Die Taiga-Elemente ziehen sich in die höheren Lagen des Gebirges (Sichote-Alin) zurück. Mischwälder aus Nadel- und Laubbäumen dominieren. Dabei treten die Baum- und Straucharten in einer Vielfalt auf, wie wir sie aus Mitteleuropa nicht kennen. Um einen Einblick in diese mannigfaltige Gehölzflora und die endemischen Gehölzarten des Fernen Ostens zu gewinnen, soll die Studienreise vom Küstengebiet des Japanischen Meeres bis in die höheren Lagen des Sichote-Alin-Gebirge führen.

 

Inseln im Japanischen Meer

Die Exkursion beginnt südlich von Wladiwostok unter Einbeziehung vorgelagerter Inseln im Japanischen Meer. Es erwarten uns lichte Eichen-Mischwälder, unter anderem mit Quercus mongolica und Q. dentata. Im Unterstand finden sich zahlreiche interessante Straucharten, z.B. Rhododendron schlippenbachii und R. dauricum, Lespedeza bicolor oder Corylus heterophylla. In einem Meeresschutzgebiet, zu dessen Inseln wir nur mit einer Sondergenehmigung gelangen, sind auch Robben und Schwärme von Seevögeln zu bewundern.

 

Mischwälder des Sichote-Alin-Gebirges

Ganz besonders farbenfroh und vielfältig verspricht ein Besuch der artenreichen mandschurischen Mischwälder in den unteren Lagen des Sichote-Alin zu werden. Korea-Kiefer (Pinus koraiensis) und Mandschurische Tanne (Abies holophylla) sind hier die vorherrschenden Nadelbaumarten. In der 2. und 3. Baumschicht mit verschiedenen Eichen, Eschen, Linden und Ahornen finden sich unter anderem Taxus cuspidata, Kalopanax, Phellodendron und Maackia.

 

Hochmontane Nadelwälder des Sichote-Alin

Etwas anstrengend zu erreichen, aber höchst sehenswert sind die Gebirgs-Nadelwälder („Ussuri-Taiga“), die wir nach einer Fahrt im Lkw in die Hochlagen des Gebirges erreichen, hier unter anderem Abies nephrolepis und Picea jezoensis. In Höhen ab etwa 1200 m begegnen wir auf Blockschutthalden dem hier endemischen Zwerglebensbaum (Microbiota decussata), aber auch Krummholz aus der Zwerg-Zirbe (Pinus pumila). Wenn diese Tour einigen Teilnehmern zu anstrengend sein sollte, wird ihnen eine alternative Exkursion angeboten.

 

Besuch von Waldiwostok

„Beherrsche den Osten“ heißt ins Deutsche übersetzt die wichtigste Ha-fenstadt Russlands im Fernen Osten. Wladiwostok stellt eine einmalige Mischung westlicher und östlicher Kulturen dar. Es finden sich hier nur wenige moderne Hochhäuser (von den üblichen sowjetischen Wohnblocks einmal abgesehen), dafür hat Wladiwostok aber noch viele Bauten aus der Zarenzeit bewahrt. Ein Teil des Stadtzentrums ist das ehemalige Chinesenviertel (die „Millionka“) mit seinen malerisch-verwinkelten Hinterhöfen.

Besuch eines Botanischen Gartens und eines Arboretums der Fernöst-lichen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften:

Der 1948 gegründete Botanische Garten Wladiwostok liegt etwa 20 km nördlich des Stadtzentrums. Seine Gesamtfläche beträgt 168 ha, wovon aber nur ein geringerer Teil in intensiver Kultur ist. Die Sammlungen umfassen rund 3500 Taxa, darunter die in der Region beheimateten Gehölze, aber auch gärtnerisch interessante Sorten. Wesentliche Aufgaben liegen in den Bereichen Erhaltung der Biodiversität, Einführung von Nutzpflanzen und Umweltbildung.

Das Arboretum der „Alpinen Taiga-Station“ befindet sich in dem kleinen Weiler Gorno-Taežnoje („Bergtaiga“), 20 km südöstlich von Ussurijsk. Es wurde bereits 1932 gegründet und stellt das älteste Arboretum im Fernen Osten Russlands dar. Die Fläche umfasst rund 50 ha, auf denen vor allem die regionale Gehölzflora gezeigt wird.

 

Reisehinweise 

Eine detaillierte Beschreibung der Reise (Exkursionsführer) wird allen Teilnehmern rechtzeitig zugesandt.

Im September und Oktober ist mit mildem Klima um 15-20°C zu rechnen. Wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk sind dennoch unbedingt erforderlich für die Wanderungen (maximal 3-4 km Länge). Es empfiehlt sich ebenfalls die Mitnahme von Badesachen zur Pool- oder Saunanutzung.

Alle Transfers erfolgen in zwei kleinen Bussen, bei denen kein Komfort zu erwarten ist. Da die Straßenverhältnisse im Exkursionsgebiet nicht immer denen in Mitteleuropa entsprechen, wäre auch ein Komfort-Reisebus dort nicht geeignet.

Es muss trotz optimaler Vorbereitung immer mit kurzfristigen Änderungen des Reiseablaufs gerechnet werden. Vor allem ist aus Witterungsgründen die Bootstour im Meeresschutzgebiet oder das Erreichen der Hochlagen des Sichote-Alin nicht immer möglich.

Die Reise wird in bewährter Form über Laade-Gartenreisen abgewickelt.

 

Begleitung der Reise

Prof. Dr. Peter A. Schmidt: hat bereits mit Studenten das Exkursionsgebiet besucht und im Norden des Fernen Ostens an der Nominierung eines Welt-Naturerbes der UNESCO mitgewirkt.

Dr. Ulrich Pietzarka: hat bereits mehrmals an Exkursionen im Fernen Osten teilgenommen und neue Kontakte mit den russischen forstlichen und botanischen Institutionen geknüpft.

Das Programm der Exkursion wurde gemeinsam mit russischen Botanikern und Forstleuten vorbereitet. Zu jedem Besuchsziel werden uns russische Kollegen/innen begleiten, unter anderem Dr. Olga Prihodko, die Dekanin der Forstakademie Ussurijsk.

 

Reiseverlauf:

Datum

Ziel

20.9.2017

Abflug ab Berlin

21.9.2017

Ankunft; Transfer nach Slavianka (****Hotel „Teploe More“); Freizeit; Strandspaziergang

22.9.2017

Bootsexkursion ins Meeresschutzgebiet mit der Insel „Bolshoi Pelis“; Eichen-Wälder (Q. mongolica; Q. dentata) mit verschiedenen Rhododendron-Arten

23.9.2017

Besucherzentrum des Nationalparks „Land des Leoparden“; Hirschfarm „Olenevod“; Wasserfälle (Araliaceae; Chosenia); Transfer nach Ussurijsk (***Hotel „Ussurijsk“)

24.9.2017

Botanischer Garten Wladiwostok; Stadtrundgang

25.9.2017

Transfer nach Kamenuška (***Hotel „Taežnaja Poljana“); Infozentrum des Ussurijski Zapovednik (Naturschutzgebiet); Wanderung im Lehrrevier der Akademie. Sehr artenreicher mandschurischer Mischwald. Barbecue in der Baumschule

26.9.2017

Arboretum der Akademie der Wissenschaften; Wanderung im Ussurijski Zapovednik

27.9.2017

Vorkommen von Taxus cuspidata; Transfer nach Partisansk (***Hotel „Ažur“)

28.9.2017

Exkursion 1: Hochmontaner Nadelwald bei Sergeevka; Microbiota decussata; Pinus pumila; Abies nephrolepis - Tour anstrengend!!! Als Alternative Exkursion 2: Safari Park bei Shkotovo

29.9.2017

Wanderung in den Falaza Mountains; Transfer nach Ussurijsk (***Hotel „Ussurijsk“)

30.9.2017

Juniperus-rigida-Vorkommen bei Anouchino, Picea koraiensis, Pflanzung; Lokaler Markt für Nichtholzprodukte

1.10.2017

Besuch der Primorsky State Academy of Agriculture, Forstfakultät; Stadtrundgang in Ussurijsk; Abschieds-Dinner mit Kollegen/innen der Akademie

2.10.2017

Rückflug. Ankunft in Berlin

 

Kosten

Die Kalkulation der Kosten fällt leider etwas schwer, da noch nicht alle Preise in Russland für das nächste Jahr feststehen. Derzeit ist von einem Reisepreis von 3460 EURO pro Person im Doppelzimmer mit Vollpension zzgl. Visagebühren auszugehen. Ein Einzelzimmerzuschlag wird noch kalkuliert, es ist jedoch aus Kapazitätsgründen nicht an allen Orten möglich, ein Einzelzimmer zu buchen. Derzeit laufen Verhandlungen, den Reisepreis noch zu reduzieren.

Anmeldung:

Interessenten melden sich bitte bis spätestens 28. Februar 2017 beim Schatzmeister der DDG, Dr. Ulrich Pietzarka, Forstbotanischer Garten Tharandt, Pienner Str. 8, 01737 Tharandt; forstpark@forst.tu-dresden.de. Er übermittelt die Kontaktdaten an das beauftragte Reiseunternehmen, das dann die formelle Buchung der Reise abwickelt. Dies erfolgt, wenn der exakte Reisepreis feststeht. 

Zurück